Jour fixe im Mai
Mo, 12. Mai 2014, 20:00 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
(bitte die geänderte Anfangszeit beachten!)
Samuel Salzborn (Göttingen):
Antisemitismusforschung und Gesellschaftskritik
Eine Baustellenbesichtigung
Die gegenwärtige Antisemitismusforschung zerfällt in zahlreiche unterschiedliche Strömungen und Richtungen, von denen sich einige gesellschaftskritischen Ansprüchen verpflichtet fühlen, andere teilweise, wieder andere nicht. Im Vortrag soll eine Skizze der Antisemitismusforschung formuliert und zur Diskussion darüber eingeladen werden, nach Potenzialen für eine Verbindung von Antisemitismusforschung und Gesellschaftskritik zu suchen.
Samuel Salzborn ist Professor für Grundlagen der Sozialwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen und Autor der jüngst erschienenen Bände „Antisemitismus. Geschichte, Theorie, Empirie“ (Nomos Verlag: Baden-Baden 2014) und „Rechtsextremismus. Erscheinungsformen und Erklärungsansätze“ (Nomos/UTB: Baden-Baden 2014).
Plakat zum Jour fixe
Jour fixe im April
Mi, 16.04.2016, 18:15 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
Marco Roock (Hannover):
Die gebrochene Praxis des Subjekts
Subjektivität, Autonomie und Entfremdung in subjektivierten Arbeitsprozessen
Die immer stärker an Bedeutung zunehmende subjektivierte Arbeit, in denen im Unterschied zur tayloristischen Produktionsweise verstärkt subjektive Potentiale in den Verwertungsprozess einbezogen werden, bringen neue Herrschaftsformen hervor, in denen Autonomie und Selbst-bestimmung in den Dienst von Herrschaft gestellt werden.
Dieser Vortrag widmet sich diesen gegenwärtig zu verzeichnenden Transformationsprozessen der Arbeitsverhältnisse aus einer psychoanalytisch-sozialpsychologischen Perspektive. Dabei wird es insbesondere darum gehen, sowohl die subjektiven Aneignungsweisen als auch die aus diesem Prozess erwachsenen psychosozialen Leiden auf ihre psychodynamischen Verarbeitungsmodi hin zu befragen. Damit soll verfolgt werden, auf welche Weise die aus dem gestiegenen Leistungs- und Konkurrenzdruck resultierenden psychosozialen Konfliktdynamiken und die damit zusammenhängenden Selbstoptimierungsanforderungen psychisch und psychosozial verarbeitet werden.
Marco Roock, Jg. 1979, Dipl. Sozialwiss., Promovend und Lehrbeauftragter am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover.
Plakat zum Jour fixe
Jour fixe im März
12. März 2014, 18 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
Christoph Müller (Hannover):
Aggression und Männlichkeiten
Soziologische, sozialpsychologische und sonderpädagogische Überlegungen
Der überwiegende Teil der Heranwachsenden, die durch aggressives Verhalten auffällig werden, sind Jungen. Dies ist weder Zufall, noch Ausdruck von Natur und Biologie, sondern Resultat der geforderten männlichen Subjektkonstitution in männlich dominierten Gesellschaften.
Mithilfe einer psychoanalytisch-sozialpsychologischen Perspektive soll gezeigt werden, wie das herrschende Geschlechterverhältnis in die Subjekte eingeschrieben wird und wie dabei Aggressionen entstehen.
Darauf aufbauend werden unterschiedliche Konsequenzen für eine pädagogische Arbeit mit aggressiven Kindern und Jugendlichen diskutiert.
Christoph Müller, B. A. B. A., studiert Sozialwissenschaften (Sozialpsychologie, Soziologie, Politische Wissenschaft) und Sonderpädagogik an der Leibniz Universität Hannover.
Jour fixe im Februar
19. Februar 2014 , 18 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
Catharina Peeck (Hannover):
„Winning Hearts and Minds“?
Sicherheitspolitik und Geschlecht in Großbritannien nach den Londoner Anschlägen von 2005
Spätestens seit den Anschlägen in London im Juli 2005 wurde die Diskussion um die Teilhabe von Minderheiten in Großbritannien verstärkt mit Fragen der Sicherheit verknüpft. Kurze Zeit später wurde die sog. „Prevent“-Strategie eingeführt, die u.a. diese Verknüpfung stärken soll, um Terrorismus zu bekämpfen. Geschlechterzuschreibungen kommen dabei eine besondere Bedeutung zu und Frauen werden von staatlicher Seite als Helferinnen im Kampf gegen Terrorismus konstruiert. Eine Konsequenz davon ist, dass große Summen für das „empowerment“ muslimischer Frauen bereitgestellt wurden, was die Bedingungen für ihre Selbstorganisation potenziell beeinflusst.
In dem Vortrag soll der Umgang mit der Kategorie Geschlecht im Rahmen dieser „Prevent“-Strategie thematisiert werden, wobei insbesondere die Konstruktion von muslimischen Frauen in den Mittelpunkt gerückt wird. Weiterhin geht es um den Umgang muslimischer Frauenorganisationen mit dem Programm und letztlich die Frage, inwieweit es Einfluss auf deren Selbstorganisation hatte.
Catharina Peeck, Dipl.-Sozialwissenschaftlerin, ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover und promoviert an der Goethe Universität in Frankfurt zur Selbstorganisation muslimischer Frauen in Großbritannien.
Jour fixe im Januar
15. Januar 2014, 18 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
Diskussionsveranstaltung:
Über den Umgang mit Rechtsextremismus an der Hochschule
Extrem rechte Einstellungen sind auch an den Hochschulen verbreitet. Dabei stellen nicht nur organisierte Neonazis aus der NPD oder den Freien Kameradschaften und auch nicht nur die Verbindungsstudenten aus der Deutschen Burschenschaft das Problem dar. Haltungen, welche eine (völkische) Eigengruppe ausgegrenzten und abgewerteten Fremdgruppen gegenüberstellen und so über identitätsstiftende Feindbilder eine homogene „Gemeinschaft“ versprechen, sind auch in der „Mitte der Gesellschaft“ verankert. Sie widersprechen mit der Abwertung des „Anderen“ der Freiheit der Wissenschaft und des offenen Diskurses.
Wie können die Hochschulen mit diesem Problem umgehen? Welche Strategien und Erfahrungswerte gibt es?
Diskussionsveranstaltung mit Prof. Dr. Wolfram Stender (Hochschule Hannover, Fakultät V), Prof. Dr. Joachim Perels (Institut für Politische Wissenschaft), einer Vertreterin des AStA der Universität Hannover und einer Vertreterin der Mobilen Beratung für Opfer rechter Gewalt.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Plakat zum Jour fixe
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