Szenische Lesung: Warum Krieg?

Sa, 30.10.10, 20.15-21 Uhr
Welfengarten 1 (Hauptgebäude), Raum F 342

Szenische Lesung im Rahmen der „Nacht, die Wissen schafft“ an der Leibniz Universität Hannover:

Warum Krieg? Ein Gespräch zwischen Albert Einstein und Sigmund Freud
mit Isabelle Hannemann und Jens Ihnen

Albert Einstein schreibt 1932, angeregt durch den Völkerbund, einen Brief an Sigmund Freud, in dem er sich Gedanken über die Ursachen von Krieg macht. Freud schreibt sogleich zurück. Dieser Briefwechsel besticht sowohl durch seine Brisanz in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wie auch durch seine erstaunliche Aktualität. Für die ‚Nacht, die Wissen schafft‘ wurde er zu einem Gespräch umgearbeitet und wird szenisch gelesen und kommentiert.

Kritische Uni Hannover

Auch dieses Semester gibt es wieder ein Veranstaltungsprogramm der Kritischen Uni Hannover:

Cluster I:
Öffentlicher Raum, Privates und Medien
30. Oktober 2010, Beginn 11:00 Uhr, Königsworther Platz 1, Conti‐Hochhaus (Gebäude 1502), 14.Etage, Räume 1415 und 1426
Gregor Kritidis (Hannover): Eröffnung der KrUH 2010
Thomas Köhler (Hannover): „Kaputtmachmacht und Mitmachmotive“. Die Transformation des akademischen Feldes aus einer Akteursperspektive.
Tatjana Freytag (Hildesheim): Von der Halbbildung zum Unternehmen Bildung
Maria Tsenekidou (Hannover): Ausgelutschte Kamellen? Zum emanzipatorischen Wissenschaftsverständnis Peter Brückners.
Oliver Heins (Hannover): Zum Verhältnis von Freiheit, Eigentum und Herrschaft

Cluster II:
Zur Aktualität und Kritik kritischer Theorien
13. und 14. November 2010, Beginn Samstag und Sonntag: 11:00 Uhr, Königsworther Platz 1, Conti‐Hochhaus (Gebäude 1502), 14.Etage, Räume 1415 und 1426
Samstag:
Sebastian Winter (Hannover): Einleitung der Tagung und Moderation
Ingo Elbe (Oldenburg): Zur Aktualität der Marxschen Theorie
Athanasios Karathanassis (Hannover): Zur Regulationstheorie
Marcus Hawel (Hannover ‐ Berlin): Kritische Theorie der Krise. Zum Zeitkern der Wahrheit Kritischer Theorie.
Gudrun‐Axeli Knapp (Hannover): Pushing the Boundaries? Auf der Baustelle der feministischen Intersektionalitäts‐Diskussion.
Sonntag:
Lars Heitmann (Bremen – Hannover): Einleitung und Moderation
Stephanie Heck (Hannover): Zwischen Kapital und “Patriarchat”. Thesen zu einem materialistischen Feminismus
Bengt Bethmann (Hannover): Vom religiösen Judenhass zum modernen Antisemitismus. Thesen zu Begriff und Praxis des Antisemitismus von seinen Ursprüngen bis ins 19. Jahrhundert.
Heiko Vollmann (Hannover): Klassenbewusstsein heute
Christine Resch (Frankfurt/Main): Kritik: Vom Schimpfen am Stammtisch über technokratische Verbesserungsvorschläge zur reflexiven Herrschaftsanalyse.

Cluster III:
Soziale Widerständigkeit, gesellschaftliche Alternativen und die Rolle des
Staates
27. November 2010, Beginn: 11:00 Uhr, UJZ Kornstraße; Kornstraße 28 ‐30, 30167 Hannover
Gregor Kritidis (Hannover): Einleitung der Tagung und Moderation
Peter Birke (Hamburg): Zwischen Standortlogik und Arbeitskampf. Die Transformation der Gewerkschaften.
Stefanie Hürtgen (Frankfurt): High‐tech für Niedriglohn? Standortverlagerungen nach Mittelosteuropa und gewerkschaftliche Perspektiven.
Willi Hajek (Berlin): Selbstermächtigung gegen die Krisenfolgen. Individuelle und kollektive Gegenwehr.
Dario Azzellini (Puebla – Linz): Venezuela: Revolution als Prozess.)

Cluster IV:
Gesellschaft, Natur und Technik
17. und 18. Dezember 2010, Beginn: Freitag 13.00 Uhr, Samstag 11.00 Uhr, Faust, Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover
Freitag:
Marcus Hawel (Hannover – Berlin): Einleitung der Tagung und Moderation
Helmut Heit (Hannover): Die Rolle der Wissenschaften im gesellschaftlichen Naturverhältnis
Barbara Muraca (Greifswald): Wirtschaft zu Diensten des (guten) Lebens: Von Georgescu‐Roegens Bioökonomik zur Décroissance (degrowth)
Thomas Köhler (Hannover): Im Sturm auf die Wunschmaschinen
Samstag:
Thomas Köhler (Hannover): Einleitung und Moderation
Bruno Kern (Mainz): Jenseits des Wachstums
Andreas Exner (Klagenfurt): Räume der Krise, Krise des Raums – „Land grab“ als Strategie des Kapitals.
Athanasios Karathanassis (Hannover): Ökonomie und Natur zwischen Inwertsetzung der Natur und Entwertung der Ökonomie –Einblicke und Ausblicke aus politisch‐ökonomischer Sicht.
Jacqueline Bernardi (Niederkaufungen): Solidarische Ökonomie als Grundlage ökologisch verträglichen Wirtschaftens.

zum Plakat der KrUH

zum vollständigen Programm der Kruh

Jour Fixe im Oktober

Mi, 13.10.2010, 18 Uhr
Im Moore 21, Vorderhaus, Raum A210

Nadja Meisterhans (Gießen):
Normativität und Psychoanalyse. Zum Verhältnis politiktheoretischer Herrschaftsbegründung und einer emanzipativ ausgerichteten (Ethno-)Psychoanalyse

Der Vortrag befasst sich mit den Grundlagen einer immanenten Herrschaftskritik im Rahmen einer durch Widersprüche gekennzeichneten (Welt-)Rechtsevolution. Mit Bezug auf sozialpsychologisch und (ethno-)psychoanalytisch informierte Überlegungen soll daher geklärt werden, ob und inwiefern die Kriterien eines normativ angemessenen Begriffs mondialer Herrschaft aus der erfolgreichen Verarbeitung von narrativ vermittelten Unrechtserfahrungen abgeleitet werden können. Offen ist in diesem Zusammenhang, ob und inwiefern die Erzählung als kognitiv relevante, d.h. Lernprozesse ermöglichende Sprachpraxis ausgewiesen werden kann, deren Eigenschaft es ist, nicht nur vergangene Erfahrungen in Form von sprachlich vermittelten Metaphern und Bildern zu speichern, sondern diese gespeicherten Erfahrungen gleichsam in eine Handlungsgrundlage für zukünftige kreative Lösungen zu transformieren. Damit ist nicht nur das Verhältnis von (transzendentaler) Vernunft(-sbegründung) und (immanenter und kreativer) Narration angesprochen, sondern auch die Frage, ob und inwiefern die Narration als Vernunftpraxis ausgewiesen und zur Grundlegung eines emanzipativ verstandenen Herrschaftsideals herangezogen werden kann.

Plakat zum Jour Fixe

Jour fixe im September

Mi, 08.09.2010, 18 Uhr c.t.
Im Moore 21, Vorderhaus, Raum A210

Christine Kirchhoff (Zentrum für Literatur und Kulturforschung, Berlin):
Wie die Gesellschaft ins Innerste des Subjekts kommt.
Von der Nachträglichkeit und den Anfängen des Psychischen

Paradoxerweise, so Adorno, sei Freud „in den innersten psy-chologischen Zellen auf Gesellschaftliches“ gestoßen. Die Fra-ge danach, wie sich mit Freud denken lassen könnte, wie es dort reinkommt, ist der Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit dem Konzept der Nachträglichkeit. Inwieweit dieses metapsychologische Konzept eine zentrale Bedeutung für eine kritischen Theorie der Subjektkonstitution hat, wird der Vortrag aufzeigen.
Während des Jour Fixes wird Christine Kirchhoff in Vortrag und Diskussion ihr 2009 erschienenen Buch „Das psychoana-lytische Konzept der Nachträglichkeit: Zeit, Bedeutung und die Anfänge des Psychischen“ (Psychosozial-Verlag) vorstellen.

Plakat zum Jour fixe

Jour fixe im August

Mi,11.08.2010, 18 Uhr c.t.
Im Moore 21, Vorderhaus, Raum A210

Jan Harig (Hannover):
Schwarz-rot-geil?
Über Patriotismus und Nationalismus bei der Fußball-WM der Männer

„Feiern ist befreien. Deutschland befreit sich grade von sich selbst“ – konnte man 2006 anlässlich der Fußballweltmeisterschaft der Männer lesen. Es schien als wäre ein kollektiver Ruck durch Deutschland gegangen – unverkrampft und fröhlich, so die Selbstdarstellung der Feiernden, wollte man mit der Mannschaft und seiner Nation mitfiebern. In den Medien wurde schnell das Wort „Partypatriotismus“ kreiert, um dieses neue deutsche „Wir-Gefühl“ zu beschreiben. Beim jour fixe soll diskutiert werden, in welchem Verhältnis dieser „Partypatriotismus“ zu dem gesellschaftlich verpönten Nationalismus steht. Außerdem werden die Entstehungsgründe von Nationalismus auf einer individuellen und einer gesellschaftlichen Ebene und die Funktion von Nationalismus in einer bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft Themen des Vortrags sein.

Plakat zum Jour fixe