Jour Fixe im Januar

Mittwoch, 13.1.2010, 18 Uhr c.t.
Raum A210, Im Moore 21, Vorderhaus

Tove Soiland:
Gender – Eine Konfrontation mit der Psychoanalyse und ihre politischen Implikationen

Die bei uns als „poststrukturalistisch“ bekannt gewordene gender-Theorie basiert auf einer spezifischen, dem Umfeld der Cultural Studies entstammenden Rezeption des französischen Poststrukturalismus, in welchem wichtige Grundannahmen des französischen Subjektverständnisses – und damit auch dessen kritisches Potential – verloren gingen. Der Vortrag vertritt deshalb die These, dass im Rahmen der US-amerikanischen Cultural Studies das französische Subjektverständnis auf dem Hintergrund der amerikanischen Ich-Psychologie aufgenommen wurde, was sich im Übergang vom französischen „sujet“ zum englischen „identity“ manifestiert.
Die Unvereinbarkeit dieser beiden Konzepte soll anhand eines Vergleichs mit dem Subjektverständnis Jacques Lacans herausgearbeitet werden.
Im Umfeld der neueren Lacan-Rezeption existieren im englischsprachigen Raum bereits vielfältige Ansätze zu einem Synthese von Lacan’scher Psychoanalyse und Marxismus. An diese Tradition ließe sich, so wird der Vortrag argumentieren, auch für eine kritische Geschlechtertheorie anknüpfen. Er skizziert dazu erste Überlegungen.

Plakat zum Jour Fixe

Tagung „Politische Psychologie heute?“

Freitag bis Sonntag, 4. – 6. Dezember 2009
“Musikhörsaal”, Callinstrasse 30

Weitere Infos hier.

Jour Fixe im November

Mittwoch, 11.11.2009, 18 Uhr c.t.
Raum A210, Im Moore 21, Vorderhaus

Feinde des Ganzen, Reinen und Klaren.
Zur psychodynamischen Funktion antisemitischer Geschlechterbilder

Die NationalsozialistInnen inszenierten sich unter dem Vorzeichen des volksgemeinschaftlichen ‚Heils’ als ganz, rein und klar. Auch hinsichtlich der geschlechtlichen ‚Identitäten’ sollten diese Attribute gelten.
Demgegenüber standen die antisemitischen Feindbilder: ‚Der Jude’ versinnbildlichte die Spaltung, die Lüsternheit und die Verwischung der Geschlechtergrenzen.
Woher stammt die affektive Attraktivität, die diese Selbst- und Fremdbilder auf sehr viele Deutsche ausübten? Warum wurden sie oftmals begeistert angeeignet?

Vortrag von und Diskussion mit Sebastian Winter M.A., Hannover

Plakat zum Jour Fixe

Jour fixe im Oktober

Mittwoch, 21.10.2009, 18:00 Uhr
Raum A210, Im Moore 21, Vorderhaus

David Becker: Psychosoziale Arbeit im Gaza-Streifen
Projektberatung aus Deutschland: Politische Psychologie als praktische Herausforderung

In fast allen Konfliktgebieten dieser Welt finden sich heute psychosoziale Projekte, die im Rahmen von humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit finanziert werden. Man versucht den Opfern zu helfen und hat verstanden, dass auch psychologische Dimensionen beim Aufbau von Friedensperspektiven eine wichtige Rolle spielen. Aber funktioniert das wirklich? Wie verhalten sich individuelle zu gesellschaftlichen Phänomenen? Wie wirken sich lokale und internationale Machtkonstellationen aus? Anhand des konkreten Beispiels einer Projektberatung im Gazastreifen, werden Probleme und Perspektiven der politischen Psychologie im internationalen Kontext diskutiert.

Plakat zum Jour fixe

Kein Jour fixe im September

Im September findet aufgrund der Semesterferien kein Jour fixe der AG Polpsy statt.  Das nächste Jour fixe ist am 3. Mittwoch im Oktober (21.10) mit Dr. David Becker (Berlin) zum Thema:
„Psychosoziale Arbeit im Gaza Streifen – Projektberatung aus Deutschland: Politische Psychologie als praktische Herausforderung“.