Die Zukunft der Gegenwart
Tagung zu zeitdiagnostischen Fragen der psychoanalytischen Sozialpsychologie
Mit einem Vorkongress „Psychoanalyse als Methode qualitativer Sozialforschung“
7.-9. Mai 2010 | Frankfurt a.M. | Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend
Freitag, 7. Mai 2010
Vorkongress: Psychoanalyse als Methode qualitativer Sozialforschung
Moderation und Organisation des Vorkongresses: Angela Kühner
13.00-14.30 h
Hans-Dieter König:
Hemingways Kurzgeschichte »Hochzeitstag«. Tiefenhermeneutische Rekonstruktion eines literarischen Textes und sozialisationstheoretisches
Begreifen seiner Wirkung auf das Unbewusste
14.30-15.00 h
Kaffeepause
15.00-18.30 h
Diskussion aktueller Frankfurter Dissertationen:
15.00-16.00 h
Julia König:
Tiefenhermeneutische Rekonstruktion teilnehmender Beobachtungsprotokolle zur Entwicklung kindlichen Trieb(er)lebens
16.15-17.15 h
Anke Prochnau:
Tiefenhermeneutische Rekonstruktion von qualitativen Interviews mit männlichen Hauptschülern
17.30-18.30 h
Christoph Schwarz:
Ethnoanalytische Gruppengespräche mit Adoleszenten in Übergangsgesellschaften
18.30-19.00 h
Abschlussgespräch:
(Wem) Ist psychoanalytische Forschung zu empfehlen?
20.00-22.00 h
Öffentlicher Vortrag
Rahel Jaeggi:
Entfremdung: Zur Aktualität eines sozialphilosophischen
und sozialpsychologischen Problems
Moderation: Rolf Haubl
Samstag, 8. Mai 2010
09.30-09.45 h
Begrüßung durch die Veranstalter
09.45-10.15 h
Marianne Leuzinger-Bohleber:
Interdisziplinarität am Sigmund-Freud-Institut
10.15-11.00 h
Rolf Haubl:
Psychoanalyse und Gesellschaft
Moderation der Eröffnungsvorträge: Johann August Schülein
11.00 h
Kaffeepause
11.30-13.15 h
Discussion / Diskussion
12.15-13.15 h
Lilli Gast:
„Vorbei! Ein dummes Wort.“
Ist das Projekt der Psychoanalyse
als kritische Sozialwissenschaft am Ende?
Sounding Board: Angelika Ebrecht-Laermann, Kurt Grünberg, Emilio Modena, Martin Teising
Moderation: Hans-Joachim Busch
13.15-14.30 h
Mittagspause
14.30-17.00 h
Parallele Panels:
Psychoanalyse und Kultur
Andreas Hamburger, Timo Hoyer, Karin Nohr, Ralf Zwiebel
Psychoanalyse und Politik
Markus Brunner, Hans-Joachim Busch, Chiara Bottici, Angela Kühner
17.00-17.30 h
Kaffeepause
17.30-19.00 h
Nicole Burgermeister, Christine Kirchhoff, Panja Schweder, Marc Schwietring,
Greta Wagner, Sebastian Winter:
Next Generation: Erwartungen an eine psychoanalytische Sozialpsychologie –
Perspektiven aus Berlin, Hannover, Frankfurt und Zürich
Moderation: Lilli Gast
Anschließend
ab 19.30 h
Gemeinsamer Gedankenaustausch bei gutem Wein und Canapés im Sigmund-Freud-Institut, Myliusstraße 20, Frankfurt am Main
Sonntag, 9 Mai 2010
09.00-11.30 h
Parallele Panels:
Psychoanalyse und Sozialisation
Katharina Liebsch, Johann August Schülein, Hans-Jürgen Wirth
Psychoanalyse und Ökonomie
Ullrich Beumer, Bettina Daser, Robert Heim
11.30-12.00 h
Kaffeepause
12.00-13.00 h
Sighard Neckel:
Vom Protest zum Projekt? Das Schicksal der künstlerischen Gesellschaftskritik
Moderation: Hans-Dieter König
13.30 h
Rückblick auf die Tagung mittels Fotomatrix
Veranstalter:
Sigmund-Freud-Institut
Goethe-Unviersität Frankfurt
Flyer; Anmeldeformular
Jour fixe im April
!!Die Veranstaltung muss wegen Krankheit der Referentin leider ausfallen, wird aber nachgeholt.!!
Mi,14.04.2010, 18 Uhr c.t.
Im Moore 21, Vorderhaus, Raum A210
Dr. Christine Kirchhoff
(Zentrum für Literatur und Kulturforschung, Berlin):
Wie die Gesellschaft ins Innerste des Subjekts kommt.
Von der Nachträglichkeit und den Anfängen des Psychischen
Paradoxerweise, so Adorno, sei Freud „in den innersten psychologischen Zellen auf Gesellschaftliches“ gestoßen. Die Frage danach, wie sich mit Freud denken lassen könnte, wie es dort reinkommt, ist der Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit dem Konzept der Nachträglichkeit.
Inwieweit dieses metapsychologische Konzept eine zentrale Bedeutung für eine kritische Theorie der Subjektkonstitution hat, wird der Vortrag von Christine Kirchhoff, Autorin des Buches „Das psychoanalytische Konzept der Nachträglichkeit: Zeit, Bedeutung und die Anfänge des Psychchen“ (Psychosozial-Verlag, 2009), aufzeigen.
Plakat zum Jour fixe
Jour Fixe im Februar
Mi, 10.02.2010, 18 Uhr c.t.
Im Moore 21, Vorderhaus, Raum A210
Stefan Hirsch M.A.:
„Ein ständiges Prinzip der Unruhe“ – Foucault und die Psychoanalyse
In den neueren sozialwissenschaftlichen Anschlussbemühungen an die Theorien Michel Foucaults scheint die Bedeutung der Psychoanalyse für Foucaults Denken nahezu ausgeblendet zu sein. Oder sie erschöpft sich darin, es mit Foucaults radikaler Kritik der Psychoanalyse in „Der Wille zum Wissen“ bewenden lassen zu wollen. Dabei wird übersehen, dass sich Foucault seit Anbeginn seiner theoretischen Arbeit zwar unsystematisch aber beständig mit der Psychoanalyse auseinandergesetzt hat. Gleichwohl er immer wieder auch als ein Kritiker der Psychoanalyse aufgetreten ist, blieb er eng mit dem psychoanalytischen Projekt verbunden, sei es, dass er eine Erweiterung der Freudschen Traumtheorie vornahm oder der Psychoanalyse die Bedeutung eines subversiven epistemologischen Prinzips zukommen ließ. Selbst seine späte „Abrechnung“ mit der Psychoanalyse Ende der 1970er Jahre, bei der er sich der langjährigen ambivalenten Haltung entledigte, wäre ohne die paradigmatische Leistung der Freudschen Theorien kaum möglich gewesen. Ob sich hierbei oder bei seinen früheren Bezugnahmen ein möglicher theoretischer Anschluss der Foucaultschen Theorien an Freud ergibt, bleibt eine Frage, die es zu diskutieren gilt.
Plakat zum Jour Fixe
Jour Fixe im Januar
Mittwoch, 13.1.2010, 18 Uhr c.t.
Raum A210, Im Moore 21, Vorderhaus
Tove Soiland:
Gender – Eine Konfrontation mit der Psychoanalyse und ihre politischen Implikationen
Die bei uns als „poststrukturalistisch“ bekannt gewordene gender-Theorie basiert auf einer spezifischen, dem Umfeld der Cultural Studies entstammenden Rezeption des französischen Poststrukturalismus, in welchem wichtige Grundannahmen des französischen Subjektverständnisses – und damit auch dessen kritisches Potential – verloren gingen. Der Vortrag vertritt deshalb die These, dass im Rahmen der US-amerikanischen Cultural Studies das französische Subjektverständnis auf dem Hintergrund der amerikanischen Ich-Psychologie aufgenommen wurde, was sich im Übergang vom französischen „sujet“ zum englischen „identity“ manifestiert.
Die Unvereinbarkeit dieser beiden Konzepte soll anhand eines Vergleichs mit dem Subjektverständnis Jacques Lacans herausgearbeitet werden.
Im Umfeld der neueren Lacan-Rezeption existieren im englischsprachigen Raum bereits vielfältige Ansätze zu einem Synthese von Lacan’scher Psychoanalyse und Marxismus. An diese Tradition ließe sich, so wird der Vortrag argumentieren, auch für eine kritische Geschlechtertheorie anknüpfen. Er skizziert dazu erste Überlegungen.
Plakat zum Jour Fixe
Tagung „Politische Psychologie heute?“
Freitag bis Sonntag, 4. – 6. Dezember 2009
“Musikhörsaal”, Callinstrasse 30
Weitere Infos hier.