Jour fixe im September
Mi, 10.09.2014, 18:15 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
Christine Kirchhoff (Berlin):
Freud und Adorno. Zur Urgeschichte der Moderne (Buchvorstellung)
Gegenwärtig scheint es stiller um die kulturtheoretischen Ansätze Freuds und Adornos geworden zu sein, die vor einigen Jahrzehnten die Auseinandersetzung mit der Moderne geradezu beherrschten. Wenn die Probleme, die im Mittelpunkt ihres Denkens standen – Freuds »Unbehagen in der Kultur« und Adornos »Dialektik der Aufklärung« – heute in einem anderen Kontext wieder wichtig werden, stellt sich auch die Frage nach der Rezeption auf neue Weise.
Die Beiträge des Bandes spüren gemeinsamen Motiven und Fragestellungen Freuds und Adornos nach und untersuchen die Rezeptionsgeschichte von Psychoanalyse und Kritischer Theorie. Ein zentrales Thema ist dabei die Frage nach der äußeren wie der inneren Natur und ihrem Verhältnis zur Kultur und Gesellschaft, ausgehend von der Erfahrung, dass gerade die zunehmende Entmythologisierung der Welt durch den Fortschritt in den Naturwissenschaften neue Mythen hervorbringt: ein Nachleben archaischer Motive in wissenschaftlichem Gewand.
Prof. Dr. Christine Kirchhoff ist Juniorprofessorin für Psychologie mit Schwerpunkt Psychoanalytische Kulturwissenschaften an der International Psychoanalytic University Berlin (IPU).
Mit freundlicher Unterstützung des AStA Hannovers.
Plakat zum Jour fixe
Jour fixe im Juli
Mi, 09.07.2014, 18:15 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
Jens Ihnen (Hannover):
Nationale Suchbewegungen.
Subjektive Verortung im Kollektiv unter den Bedingungen (post)moderner Beziehungslosigkeit?
Es scheint heute schwierig geworden zu sein, sich selbst und Andere in die Kategorien bestimmter nationaler Kollektive einzuordnen, um Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit zu eigenen und fremden Gruppen zu definieren. Die Selbst- und Fremdverortung erfolgt mittlerweile weit häufiger medial vermittelt durch den Begriff der Kultur.
Beide Begriffe – „Nation“ wie auch „Kultur“ – werden allerdings im Kontext von Alltagsdiskursen zumeist kaum näher bestimmt. Sie erscheinen hier eher als Foki individueller und kollektiver Suchbewegungen, die deren sehr konkrete gesellschaftliche und politische Bedeutung bzw. Brisanz – zum Beispiel in der Integrationsdebatte – nur schwerlich abbilden können.
Dieser Vortrag setzt sich zum einen mit grundlegenden individuellen und kollektiven Modi der Rezeption nationaler bzw. kultureller Kategorien auseinander und führt zum anderen anhand von Praxisbeispielen in ein Projekt zur empirischen Erforschung derselben durch Gruppendiskussion mit Jugendlichen ein.
Jens Ihnen, Jg. 1979, Sozialpsychologe (M.A.), Promovend und Lehrbeauftragter an der Hochschule Hannover sowie der HAWK Hildesheim.
Plakat zum Jour fixe
Jour fixe im Juni
Mo, 23.06.2014, 18:15
Im Moore 21, Raum A310
Fakhry Davids (London):
Internal Racism
The concept of internal racism arose out of a need to make sense of a paralysis of functioning, accompanied by a pull to political correctness, that often arises when clinician and patient are from different cultural or racial groups. This is linked to unconscious guilt associated with internal racism, which I see as a universal feature of the human mind. I begin with a clinical example illustrating the paralysis, and give a critique of positions that attribute such breakdown in therapeutic communication to the inapplicability of psychoanalysis in non-Western contexts. Instead, I show how an understanding of racist mechanisms in the mind can shed light on the problem. I outline the theory of internal racism, by which a relationship between self and “racial” other is installed in the mind, and show, clinically, the complex terrain on which this relation is located. I conclude with a developmental perspective.
Fakhry Davids M.Sc. is a psychoanalyst in full-time clinical practice in London. He is Fellow and Training Analyst of the British Psychoanalytic Society, Member of the Tavistock Society of Psychotherapists, and Board Member, PCCA (Partners in Confronting Collective Atrocities), a German charity that works with the psychological aftermath of mass atrocities. He is Visiting Lecturer, Tavistock Clinic and Honorary Senior Lecturer, Psychoanalysis Unit, University College, London.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Mit freundlicher Unterstützung des AStA Hannovers.
Vortragsreihe „Migration und Geschlecht“ an der VHS Hannover
Die AG PolPsy organisiert auch dieses Semester an der Ada und Theodor Lessing Volkshochschule wieder eine Votrtragsreihe, dieses Mal zum Thema
„Migration und Geschlecht“
02. April 2014, 18.30 – 20.30 Uhr
Margarete Mitscherlich – Friedfertige Feministin und Psychoanalytikerin
Referentin: Prof. Dr. Angela Moré
21. Mai 2014 19.00 – 21.00 Uhr
Stereotype über muslimische Frauen und die Sicherheitspolitik nach dem 11.9.2001
Referentin: Catharina Peeck, Diplom Sozialwissenschaftlerin
25. Juni 2014 18.30 – 20.30 Uhr
Männlichkeit, Migration und Jugendgewalt. Defizite und Schieflagen der aktuellen Integrationsdebatte
Referent: Prof. Dr. Rolf Pohl
16. Juli 2014 18.30 – 20.30 Uhr
„White men are saving brown women from brown men“ (Spivak). Sozialpsychologische Überlegungen zu einer rassistischen Rettungsphantasie
Referent: Dr. Sebastian Winter
Veranstaltungort: Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover (Theodor-Lessing-Platz 1, 30159 Hannover).
In Kooperation mit dem Institut für Soziologie an der Leibniz Universität Hannover und der Ada und Theodor-Lessing Volkshochschule Hannover.
Flyer zur Veranstaltung
Jour fixe im Mai
Mo, 12. Mai 2014, 20:00 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
(bitte die geänderte Anfangszeit beachten!)
Samuel Salzborn (Göttingen):
Antisemitismusforschung und Gesellschaftskritik
Eine Baustellenbesichtigung
Die gegenwärtige Antisemitismusforschung zerfällt in zahlreiche unterschiedliche Strömungen und Richtungen, von denen sich einige gesellschaftskritischen Ansprüchen verpflichtet fühlen, andere teilweise, wieder andere nicht. Im Vortrag soll eine Skizze der Antisemitismusforschung formuliert und zur Diskussion darüber eingeladen werden, nach Potenzialen für eine Verbindung von Antisemitismusforschung und Gesellschaftskritik zu suchen.
Samuel Salzborn ist Professor für Grundlagen der Sozialwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen und Autor der jüngst erschienenen Bände „Antisemitismus. Geschichte, Theorie, Empirie“ (Nomos Verlag: Baden-Baden 2014) und „Rechtsextremismus. Erscheinungsformen und Erklärungsansätze“ (Nomos/UTB: Baden-Baden 2014).
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