Jour fixe im April
Mi, 26. April, 18:15 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
Maria Tsenekidou (Hannover):
‚Big Data‘ und soziale Kontrolle
‚Big Data’ gehört zum digitalen Alltag. Das Online-Leben hinterlässt zahlreiche Spuren. Gewichtige wirtschaftliche sowie staatliche Akteure sammeln und werten Daten im Massenmaßstab aus. Auf der Grundlage großer Datenmengen werden mittels algorithmischer Verfahren z.B. Muster erschlossen und Profile sowie Prognosen erstellt.
Hier geht es um politische und psychosoziale Aspekte des Wandels von Autorität und sozialer Kontrolle (Fremd- und Selbstkontrolle). Besonderes Augenmerk gilt dabei auch politischen Phantasien (Wünschen und Ängsten), die auf subjektive Verarbeitungsweisen hindeuten. Autoritäre Strukturen, Praktiken und Potenziale von ‚Big Data’ werden aus kritischen Forschungsperspektiven beleuchtet. Zur Diskussion stehen auch Thesen zum Verbleib von subjektivem Eigensinn.
Maria Tsenekidou ist Sozialwissenschaftlerin und Mitglied der AG Politische Psychologie. Aktuell forscht sie im Rahmen ihrer Dissertation zu Veränderungen von politischer Sozialisation unter digitalen und neoliberalen Bedingungen.
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Jour fixe im Februar
Mi, 8. Februar, 18:15 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
David Becker (Berlin):
Gibt es eine Flüchtlingskrise und falls ja, wer hat sie?
Wenn die massive Präsenz von Flüchtlingen in Deutschland einerseits so viel Solidarität und andererseits so viel Hass erzeugt, muss man sich fragen, ob die sogenannte „Flüchtlingskrise“ nicht viel mehr eine deutsche Selbstkrise ist, welche Ängste und Verunsicherungen hier im Mittelpunkt stehen und ob die Reaktionen der Politik die Konfliktlage nicht eher verschärft, anstatt sie zu transformieren. Der Vortrag diskutiert Heimliches und Unheimliches (Freud) und versucht die Notwendigkeit einer positiv verstandenen Konfliktkultur aufzuzeigen, in der echte Begegnungen möglich werden.
Prof. Dr. David Becker lehrt Psychologie an der Sigmund Freud Privatuniversität in Berlin. Er leitet dort den Studiengang Psychologie und den Masterstudiengang Cultural Relations and Migration. Er berät psychosoziale Projekte im In- und Ausland (gegenwärtig vor allem im Nahen Osten).
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Jour fixe im Oktober
Mittwoch, 12. Oktober, 18 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
Tobias Neuburger (Celle):
Kritik des Antiziganismus.
Zugänge und Ansätze
Ende der 1980er fand der Begriff Antiziganismus Eingang in die deutschsprachige Wissenschaft zur Bezeichnung der jahrhundertealten Feindschaft gegenüber Sinti, Roma und anderer als „Zigeuner“ stigmatisierter Gruppen und Individuen. Auch wenn es in dieser recht kurzen Zeit bis heute zu keiner systematischen Theorieproduktion kam, wurden dennoch eine Reihe gesellschaftstheoretisch, sozialpsychologisch und psychoanalytisch informierter Ansätze zur Erklärung und Deutung des Antiziganismus angeboten. Der Vortrag zeichnet ein Panorama dieser unterschiedlichen Ansätze und diskutiert deren Vor- und Nachteile.
Tobias Neuburger ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Modellprojekt „Kompetent gegen Antiziganismus/Antiromaismus (KogA) – in Geschichte und Gegenwart“ der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.
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Jour fixe im Juni
08. Juni 2016, 18:00 Uhr
Im Moore 21, Raum A210
Radhika Natarajan (Hannover):
Überlegungen zur Erfindung der Einsprachigen
Angesichts der unüberhörbaren Vielfalt der deutschen Stadtgesellschaften hält die Fiktion vom Vorrang der Einsprachigkeit nicht mehr stand. Wie ist es allerdings überhaupt dazu gekommen, dass sich diese reale Fiktion einige Jahrhunderte durchsetzen konnte? Und inwiefern hat dies mit der Formel ›eine Sprache – eine Nation‹ und mit einer regelrechten Erfindung eines_r native speakers zu tun? Mithilfe neuerer sprachwissenschaftlicher Ansätze soll gezeigt werden, wie mensch der mehrsprachigen deutschen Stadtgesellschaft ansatzweise gerecht werden kann.
Radhika Natarajan promoviert zur Schnittstelle Fluchtmigration, Alltagsbewältigung, Sprachen-kenntnis und Gender an der Universität Hannover. Zurzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt LeibnizWerkstatt zur Sprachlernunterstützung von Geflüchteten.
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Jour fixe im April
23.04.2015, 18:15 Uhr
Im Moore 21, Vorderhaus
Was tun!
Wie kann sich die AG PolPsy gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus positionieren?
Wie kann und sollte sich die AG-PolPsy gegenüber einer menschenverachtenden Flüchtlings¬politik, der aktuellen Verschärfung des fremden¬feindlichen Klimas und der dramatischen Zunahme gewalt-tätiger Übergriffe gegen Flüchtlinge positionieren? Wie lassen sich diese aktuell desaströsen Verhältnisse gesellschafts¬theoretisch und subjekt-theore¬tisch begreifen und welche praktischen Interven¬tions¬möglichkeiten sind im Rahmen unserer Möglichkeiten denkbar und sinnvoll? Im Rahmen dieses Jour Fixe bietet die AG für alle Interessierte einen offenen Austausch über diese Fragen an und wird dabei einige eigene Vorüberlegungen zur Diskussion stellen.
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