Jour fixe im Dezember
8.12.2014Mi, 17.12.2014 | 18:15 Uhr
Im Moore 21 | Raum A210
Matthias Monecke (Frankfurt a.M.):
Zur Logik des Antisemitismus
Eine grundsätzliche Frage der Antisemitismusforschung ist und bleibt die nach der Genese. Seit Moishe Postone Ende der 70er Jahren erstmals den Versuch unternommen hatte die Rezeption der marxschen Fetischkritik systematisch auf diese Frage anzuwenden, ist die Logik des Antisemitismus vom Geheimtipp zu einer zentralen Schrift für die gesellschaftskritische Antisemitismusforschung avanciert – die kapitalistische Produktionsweise, welche die Menschen nötigt sich fetischistisch (im marxschen Sinne) zu verhalten, habe eine spezifische Form des Denkens geschaffen. Diese Denkform, als ideologische Mission im Holocaust gipfelnd, sei mit einem verhältnismäßig geringem Anteil an Emotionen und unmittelbarem Hass ausgekommen, so Postone. Doch ist ideologischer Antisemitismus, wie er heute beispielsweise wieder viel Anklang bei Verschwörungstheorien findet, tatsächlich hauptsächlich durch Denken geprägt?
Im Vortrag soll neben der Kritik des fetischistischen Antisemitismus eine zusätzliche, subjekttheoretische Perspektive eröffnet und der Versuch unternommen werden, Denkweise & Leidenschaft, notwendig falsches Bewusstsein & das Unbewusste, in ein Verhältnis zu setzen.
Matthias Monecke studiert, im Anschluss an ein Studium der Sozialwissenschaften in Hannover, derzeit im Master Soziologie in Frankfurt am Main.
Mit freundlicher Unterstützung des AStA Hannover.
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