Die antifeministische Männerrechtsbewegung Strukturen, Denkweisen und Handlungsmuster
19.12.2012Diskussion mit Hinrich Rosenbrock, Rolf Pohl und Wolfgang Faller
Freitag, 20.07.2012, 19 Uhr
Pavillon, Hannover
Antifeministische Strömungen gibt es, seit es Feminismus gibt. Doch scheinen gerade mit der voranschreitenden Veränderung der Geschlechterverhältnisse anti-emanzipatorische Argumentationsmuster zuzunehmen, und die Protagonisten der antifeministischen Männerrechtsbewegung melden sich vermehrt lautstark zu Wort – vor allem im Netz:
Feministische Blogs oder Blogs, die sich mit Geschlechterfragen befassen, und auch Foren der emanzipatorischen Männerbewegung werden attackiert. Antifeminist_innen beklagen die Benachteiligung von Jungen und Männern, bezeichnen Feminismus als Ideologie, deren Basis ihrer Ansicht nach der Männerhass ist und greifen emanzipationsorientierte Männer an. „Hate Speeches“, also koordinierte Hasstiraden, gegen einzelne feministische Aktivist_innen und Wissenschaftler_innen sind dabei keine Seltenheit. Doch wer sind die Akteur_innen? Wie sehen antifeministische Argumentationsmuster und Strategien der verschiedenen Gruppen aus? Und inwiefern haben antifeministische Positionen Eingang in Öffentlichkeit und Politik gefunden?
In seiner Studie „Die antifeministische Männerrechtsbewegung – Denkweisen, Netzwerke und Onlinemobilisierung“, herausgegeben vom Gunda Werner Institut in Kooperation mit u. a. der Heinrich Böll Stiftungen NRW und RLP, hat Hinrich Rosenbrock den bisher umfassendsten aktuellen Überblick über die antifeministische Männerrechtsbewegung im deutschsprachigen Raum erstellt und sich gerade mit diesen Fragen auseinandergesetzt.
Mit ihm und Prof. Dr. Rolf Pohl sowie Wolfgang Faller wollen wir die Ergebnisse der Studie vorstellen und diskutieren.
Hinrich Rosenbrock studierte von 2005 bis 2008 Soziologie und Geschichte (B.A.) und von 2008 bis 2011 Gender Studies, Sozialpsychologie und Sozialanthropologie (M.A.) an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist der Verfasser der Expertise „Die antifeministische Männerrechtsbewegung. Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung“ für die Heinrich Böll Stiftung.
Prof. Dr. Rolf Pohl lehrt im Fachbereich Sozialpsychologie am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die sozialpsychologische und sexualwissenschaftliche Männlichkeits- und Geschlechterforschung.
Wolfgang Faller ist Leiter der Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Neonazismus.
Moderation: Susanne Boehm, M.A., und Friederike Kämpfe, M.A.
Veranst.: Stiftung Leben & Umwelt
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