alles BIO? oder was?
25.04.2013Der kontrolliert biologische Mensch
19 Uhr, Im Moore 21, 30167 Hannover, A210
Eine Veranstaltungsreihe zur Kritik der Biologisierung der Subjektivität und der Ausblendung gesellschaftlicher Herrschafts- und Gewaltverhältnisse in den Neurowissenschaften (hier geht es zum Flyer).
alles BIO?
Mo. 6.5. – J. Djuren
Unterschiedliche Erkenntnisgegenstände erfordern unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge. Die Gleichschaltung der Methoden unter naturwissenschaftlich-mathematischen Vorzeichen ersetzt kritisch rationale Wissenschaft durch Ideologieproduktion. Eine Grundlagenkritik der Auslassungen biologistischer Aussagen über den Menschen.
(J. Djuren – setzt sich seit 30 Jahren mit diesen Grundlagen auseinander)
Neuromythologie
Mo. 27.5. – Dr. F. Hasler
Auch wenn die „Neuen Wissenschaften des Gehirns“ in der Öffentlichkeit gerne den selbstsicheren Auftritt pflegen – die Diskrepanz zwischen proklamierter lebensweltlicher Relevanz und der Belastbarkeit der empirischen Daten ist beträchtlich. Der Neuromythologie-Vortrag beschäftigt sich mit den historischen Ursachen und den gesellschaftlichen Auswirkungen des neuroscientific turns. Eine grundlegende Kritik am Welterklärungsanspruch der Neurowissenschaften.
(Dr. F. Hasler – ist Forschungsassistent an der Berlin School of Mind and Brain der Humboldt-Universität zu Berlin. 2011 war er Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Sein wissenschaftskritisches Buch „Neuromythologie. Eine Streitschrift gegen die Deutungsmacht der Hirnforschung“, ist im Oktober 2012 im Transcript-Verlag erschienen.)
Der niedergeschlagene Mensch
Mo. 3.6. – Dr. Ch. Jurk
Eine aktuelle Kritik der rein biologistischen Sicht auf Depression unter Aufgriff einer Kritik an einer Gesellschaft, die Menschen immer stärkeren funktionalen Zwängen aussetzt und dabei noch lächelnde Begeisterung für jede Zumutung fordert – selbstbestimmt, mit Begeisterung, die fremdbestimmten Anforderungen zu erfüllen.
(Dr. Ch. Jurk – Sozialarbeiterin, Sozialwissenschaftlerin, Lehrbeauftragte an den Fachhochschulen Wiesbaden und Frankfurt. Forschungsarbeiten mit Schwerpunkt Gesundheitswesen. Ihre Dissertation ‚Der niedergeschlagene Mensch‘ zur Geschichte und gesellschaftlicher Bedeutung der Diagnose Depression ist im Internet verfügbar – http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/2711/pdf/JurkCharlotte-2006-02-13.pdf)
Das Nutzlose wird siegen
Mo. 17.6. – B. Moldenhauer
Warum genießen wir Horror? Eine kulturwissenschaftlich-soziologische Kritik gängiger Erklärungen (Evolutionsbiologie /Tiefenpsychologie / kognitivistische Ansätze) und eine alternative Sichtweise am Beispiel von Filmausschnitten aktueller Zombiefilme. Die Veranstaltung wird die Notwendigkeit aufzeigen, kulturelle Phänomene auch als solche zu diskutieren und die Grenzen biologistischer Erklärungen am konkreten filmwissenschaftlichen Beispiel verdeutlichen.
(B. Moldenhauer – Studium der Soziologie, Kulturwissenschaft und Philosophie in Bremen und Wien. Arbeitsschwerpunkte: Geschichte der Popkultur, Filmtheorie, Filmgeschichte, Körpersoziologie. Promoviert zur Zeit an der Universität Bremen zu Geschichte und Theorie des Horrorgenres. Arbeitet als Filmjournalist.)