Markus Brunner; Nicole Burgermeister; Jan Lohl; Marc Schwietring und Sebastian Winter (Hg.): Zur Geschichte der psychoanalytischen Sozialpsychologie
Freie Assoziation – Das Unbewusste in Organisationen und Kultur 15. Jahrgang, 2012, Heft 3+4

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Die psychoanalytische Sozialpsychologie und ihr Bestreben, die Psychoanalyse für eine kritische Sozialwissenschaft nutzbar zu machen, haben eine lange und äußerst lebendige Tradition. Wir geben in diesem Band erstmalig einen grundlegenden Überblick über die Geschichte dieser kritischen Denkrichtung, ausgehend von Freud über die FreudomarxistInnen, die Kritische Theorie und die regen Debatten der 1960er und 1970er Jahre bis zur Ethnopsychoanalyse. Außerdem werden sowohl die Entwicklungen einiger thematischer Schwerpunkte („Autoritarismus und Rechtsextremismus“, „Inklusion und Ausgrenzung“, „Der Nationalsozialismus und seine Folgen“ und „Subjekt und Geschlecht“) als auch die Diskussionen zu methodologischen Fragen einer psychoanalytischen Sozialforschung nachgezeichnet. Gerahmt wird dieser Überblick durch Selbstreflexionen zum Projekt einer solchen Geschichtsschreibung, Überlegungen zum psychoanalytischen Subjektbegriff, Umkreisungen des Begriffs der Gesellschaftskritik sowie zahlreichen Kommentaren von etablierten psychoanalytischen SozialpsychologInnen, NachwuchswissenschaftlerInnen, Studierenden, aber auch Personen aus dem psychosozialen Bereich, die wir gebeten haben, sich mit unserem Text zur Geschichte der psychoanalytischen Sozialpsychologie auseinanderzusetzen, ihn kritisch zu beleuchten oder zu ergänzen oder ihren eigenen Bezug zur psychoanalytischen Sozialpsychologie darzulegen.

Inhalt:

Editorial

Markus Brunner, Nicole Burgermeister, Jan Lohl, Marc Schwietring und Sebastian Winter: »Das Zerschlagene zusammenfügen« Reflexionen zum Projekt einer Geschichtsschreibung der psychoanalytischen Sozialpsychologie

Zur Geschichte psychoanalytischer Sozialpsychologie

Markus Brunner, Nicole Burgermeister, Jan Lohl, Marc Schwietring und Sebastian Winter: Psychoanalytische Sozialpsychologie im deutschsprachigen Raum Geschichte, Themen, Perspektiven

Vertiefte Perspektiven: Subjekt und Kritik

Christine Kirchhoff: Neues vom Felsen Psychoanalytische Sozialpsychologie mit Rücksicht auf die Subjekttheorie

Markus Brunner und Ruth Sonderegger: Im Dickicht der Gesellschaftskritik Ein Gespräch über alte und neue Verstrickungen, Widerstände und Befreiungen

Kommentare zum Text von Brunner, Burgermeister, Lohl, Schwietring und Winter

Hans-Joachim Busch: Einige Anmerkungen zur Lage analytischer Sozialpsychologie

Robin Iltzsche, Olivier Rojon und Tom David Uhlig: »Originäre Frankfurter Einsichten« Zur Lage der psychoanalytischen Sozialpsychologie in der akademischen Psychologie

Mariella Schlömer: Sichtweise einer Psychologiestudentin auf die analytische Sozialpsychologie

Angelika Ebrecht-Laermann: Kommentar: Psychoanalytisches Denken und kritische Sozialpsychologie

Angela Kühner: Für eine postheroische Sozialpsychologie

Tove Soiland: Die Perspektive der sexuellen Differenz: Eine andere Verknüpfung von Marxismus und Feminismus

Katharina Liebsch: Die ontologische Dimension von Geschlecht erforschen Anknüpfungspunkte für die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung

Marco Roock: Arbeit als »systematisch verstümmelte Praxis« Zum Begriff der Subjektivierung von Arbeit aus psychoanalytisch-sozialpsychologischer Sicht

Kai Schieweck: Über den Wert eines Studiums der kritischen Sozialpsychologie in der praxis-orientierten Tätigkeit der Gemeinwesenarbeit